Roter Grimm (Peter) hat geschrieben:
Dargrish mit seiner Internetpräsens
Wenn man vom Teufel spricht...
Auf jeden Fall erstmal ein herzliches Willkommen @ Kiruna auch von meiner Seite!
Da hast du ja gleich schon mal einen ganzen Katalog an Fragen zusammengestellt, aber Peter hat ja das Wichtigste schon dazu gesagt. In genau dieses Fettnäpfchen tritt übrigens fast jeder, für den die Materie noch neu ist, was zum Teil daran liegt, dass gerade LARP-Orks in der Vergangenheit ein sehr albernes, wenig glaubwürdiges Bild etabliert haben, dass sich noch immer hartnäckig hält. Dem tritt unsere Gruppe aber entschieden entgegen und vertritt eine wesentlich ernstere, lebensnahere Spielphilosophie - das so genannte WWW (Was wäre wenn?).
Zitat:
find das irgendwie süß
Genau das ist der Punkt. Als Ork möchte man alles, nur nicht süß gefunden werden.
Zitat:
aber fast jede gruppe unterscheidet sich doch meist, von den anderen - wie ist das bei euch?
Zunächst mal kann ich - nicht ohne Stolz - sagen, dass wir mittlerweile zu den größten Orkgruppen Deutschlands gehören und eine konstante Quote von 10-12 Spielern pro Con zustande bringen. Auf dem diesjährigen Drachenfest werden wir aller Voraussicht nach sogar 19 sein. Das gibt es nicht oft und es bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Im Spiel stellt man natürlich einen enormen Machtfaktor dar und kann davon ausgehen, dass andere Gruppen den Kontakt suchen (oder wenn man ihn selber sucht, zumindest nicht ablehnen
) und es relativ leicht fällt, Spielpartner zu finden, zumal schon in der eigenen Gruppe. Andererseits ist es für jemanden wie mich (der ich mich ein bisschen als eine Art Manager der Gruppe sehe) schwierig dafür zu sorgen, dass jeder auf seine Kosten kommt. Es ist also definitiv Eigeninitiative von Nöten.
Wichtig zu erwähnen ist auch noch, dass wir (soweit ich informiert bin als einzige) einen Trupp darstellen, der einem stehenden Heer angehört. Das wiederum ist aber insofern aufgeweicht, als dass wir unsere Reihen durch einige zwangsrekrutierte, "ungelernte" Orks verstärkt haben. Neben Soldaten sind bei uns aber auch Trosscharaktere durchaus willkommen.
Was jetzt den Hintergund angeht, möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, da ich befürchte, dann doch in Richtung Romanlänge zu tendieren. Wenn bei dir Interesse besteht, kann ich dich aber gern schon mal für den internen Forenbereich freischalten, damit du dir dort einen Überblick verschaffen kannst.
Es sei nur so viel gesagt: Wir nehmen die Verkörperung einer wirklich bösen, fremdartigen Spezies nicht unbedingt auf die leichte Schulter, sind uns aber auch nicht zu schade, mögliche Banalitäten unseres Alltags auszuspielen (nächtliche Trinkgelage können z.B. viele rollenspielerisch wertvolle Momente bieten). Unsere Orks sind nicht deshalb böse, weil sie primitive Wilde sind, die Hunger auf Fleisch haben oder weil sie eine schlechte Kindheit hatten und sich nun an der welt rächen wollen, sondern weil sie in das totalitäre Regime Mordors hineingeboren wurden, das seit ewiger Zeit von derselben hinterhältigen, alles durchdringenden Propaganda beherrscht wird und sie deswegen weder etwas anderes kennen, noch akzeptieren würden.
Ich sehe - es wird endlich Zeit, die Arbeit am Grat u Murdur-Leitfaden aufzunehmen...
Zitat:
und was kosten die masken so im durchschnitt? die schminke?
Irgendjemand schrieb mal im Orklagerforum was von 50-250 € je nach Form, Details und Bastler. Mit Bolgoth und Narkoz haben wir auf jeden Fall glücklicherweise zwei der meiner Meinung nach talentiertesten Maskenbauer in der Truppe, die - soweit ich informiert bin - auch im erträglichen Preisbereich liegen.
Für die Schminke braucht man nicht wirklich viel Geld einzukalkulieren. Mit 5-15 € ist man meist dabei (je nachdem, ob man erstmal die kleineren Töpfe wählt oder gleich auf Vorrat größere kauft). Es gibt auch noch Spezialschminke (aus dem Bodypaintbereich), die wesentlich länger hält, die aber auch unverhältnismäßig teuer ist und mir wohl daher im LARP noch nicht begegnet ist.
Zitat:
wieviel zeitliche arbeit steckt ihr so in die vorbereitung, bis ihr los könnt?
Die Frage kann man wirklich nicht pauschal beantworten.
Was das Kostüm angeht, gibt es sowohl Leute, die sowas mal eben in einer Woche aus dem Ärmel schütteln können als auch so untalentierte Grobmotoriker wie mich, die schon eine Woche für ein einzelnes kleines Gewandungsteil benötigen...
Meine Devise lautet trotzdem (und ich glaube viele von uns gehen damit konform): Eine Klamotte ist eigentlich nie fertig. Klar, irgendwann hat man den Status erreicht, an dem man einigermaßen zufrieden ist und sich auf Con trauen kann, aber es gibt eigentlich immer noch etwas zu verfeinern, auszubessern oder hinzuzufügen. Für den Anfang sind wir auf jeden Fall gern bereit, Gewandungsteile aus unseren Restbeständen auszuleihen, mittelfristig sollte aber jeder in der Gruppe seinen eigenen Kram zusammen haben.
Was den Hintergrund betrifft, ist es auf jeden Fall Geschmackssache, wie viel man sich damit beschäftigt. Einen gewissen Grundstock sollte jeder über seinen Charakter parat haben, allein schon um sich einigermaßen in die Rolle hineinversetzen zu können. Davon abgesehen ist es ziemlich peinlich, wenn man nicht mehr über sich sagen kann als "ich bin ein Soldat und komme aus dem Norden". Je mehr man sich mit dem Hintergrund und seinem Charakter auseinandersetzt, desto mehr Spielpotenzial liefert man sich selbst und auch den anderen. Natürlich erwartet niemand ein lexikalisches Wissen oder das Verfassen einer mehrbändigen Charakterbiographie, aber dieser Punkt wird leider häufig unterschätzt, obwohl er eigentlich das ist, was LARP von ein bisschen Camping und Sport in abgefahrenem Kostüm abhebt.
Grundsätzlich gilt bei uns aber das Credo: Jeder so viel, wie er mag und wie er kann. Und niemand wird sofort rausgeworfen, weil er mal keine Zeit für LARP oder die Vorbereitungen darauf erübrigen kann.
Zitat:
wie ist das mit weiblichen orks? geht das durch oder wird das belächelt?
Keineswegs, weibliche Orks gibt es und sie werden eigentlich genauso viel oder wenig belächelt wie männliche.
Peter liegt mit seiner Einschätzung da schon ziemlich richtig. Bei uns im Trupp haben wir 4 Spielerinnen bei einer Größe von derzeit nominell 26, zwei davon gehören jedoch zu unserer Außenstelle in Jena und sind daher nicht so oft mit uns auf Con.
.
. Das wird gar nicht gerne gehört weil im Grundtenor ein ernsthaftes Spiel/Darstellung gewünscht wird und der Ausdruck orkse aus der gamerbereich von warhammer/40K 
kommt und eher albern wirkt.
. Aber jeder hat min 1 Messer und ein gesundes Misstrauen dabei für alle Fälle. Das erhöht doch die Lebenserwartung 
Ich selber staune immer wieder was da alles so unter einer Maske hervorkommt. Ich denke mal auf 10 männliche kommt ein weibliches Gegenstück.
und allein für die Vorbereitung brauche ich mit Unterstützung nur zum anziehen eine halbe Stunde ohne Schminken.
. Ja der trend geht zu einer zweit bzw zu einer drittklamotte. Es gibt einfach zu viele schöne Anregungen um mit dem basteln aufzuhören.
was unterscheidet uns von anderen?! wir sind böser, hässlicher, gemeiner als alle anderen...und ich übertreibe gerne.......
. Wir sind wohl die einzige Gruppe die so eine bestimmte Art von Leder verwendet wie er sie verkauft. Dem Trend von "mehr fetzen mehr dreck" begegnen wir mit eher mit ganzen Lederhäuten und aufwendigen Arbeiten; wie es einer Elite- Pionierstruppe auch gebührt....
