Ich kopiere mal meinen Text aus dem
:
Nach möglicherweise noch zu kurzem Nachdenken bin ich hinsichtlich des TdB II zu einem durchwachsenen Urteil gekommen. Vieles hat mir nicht gefallen, doch daran trug ich weitgehend selbst die Schuld. Andererseits bot die Con einige schöne Momente, besonders, was die Schlachten betrifft. Dass ausgerechnet ich, der Kämpfe im LARP eher als wilkommene Randerscheinung betrachtet, zu diesem Urteil gekommen bin, sollte auf jeden Fall als gutes Zeichen erkannt werden.
Ich versuche mal, stichpunktartige Einzelkritik zu üben.
Regeln:
+ harte Gangart bevorzugt (genelle Infighterlaubnis) - obwohl dies auf einer Con mit derart vielen Spielern schwierig erscheint, hat es alles in allem gut funktioniert und es gab wenig Geheule
- Ich hasse Punkteregelwerke. Sie haben eine magnetische Wirkung auf Spacken und verhindern Rollenspiel.
Orga/SL:
+ immer ein offenes Ohr, trotz teils wahnwitziger und übermäßig dramatisierter Beschwerden immer locker geblieben
- z.T. chaotische Organisation, zu wenige SL
SCe:
+ gewohnt schöne Kämpfe mit altbekannten Gegnern (Schattenstürmer, Lameaner, Exercitus Antiquus), aber auch viele andere mehr, die toll ausgespielt haben - Leider gab es, wie auf einer Kriegscon natürlich nicht anders zu erwarten war, kaum sonstige Interaktion, sodass ich dazu wenig sagen kann.
+ viele mindestens durchschnitlliche Kostüme
- jeweils ein paar unsterbliche Tunika-Frontsoldaten, unkaputtbare Schilde, Kinderfasching-Fremdrassen aus dem Outer Rim und Regelficker, die aber das Gesamtbild aus meiner eingeschränkten NSC-Perspektive nur gering schmälerten.
NSCe:
+ der Warhammer-Ork aus Berlin (leider ist mir der Name wieder entfallen) und ein paar mehr, die sich zumindest optisch wirklich Mühe gegeben haben, zahlenmäßig jedoch an einer Hand abzählbar waren
+ meine Jungs - Es war für uns das erste Mal in der Konstellation und wir wollten die Con nutzen, um uns als Gruppe einzuspielen und unser seit Sommer letzten Jahres geplantes Mordorprojekt erstmals in der Praxis auszuprobieren. obwohl wir uns von der Stimmung im NSC-Lager haben herunterziehen lassen, haben wir bei den, neben den Kämpfen, wenigen Intime-Aktionen schon ganz passabel funktioniert. Es kann noch vieles besser werden, aber ich bin auch ein schlimmer Perfektionistensack.
- kein Intime-Lager: Schon am Freitag zeichnete sich ab, dass es so etwas wie ein Intimelager nicht geben würde. Es mag auch an der Lage des Lagers oder dem späten Time-In gelegen haben, aber wenn man selbst nix dazu beiträgt, kann es so etwas nicht geben. Vermutlich war es den meisten auch völlig egal und sie haben nur gezeltet, weil im Schlafsaal kein Platz mehr war, aber uns habt ihr das Spiel damit ordentlich verdorben. Rollenspiel lebt von Rollenspiel. Klingt komisch, ist aber so. Und gerade, wenn man in einem als durchgängig bespielt geplanten Lager kampiert, ohne Interesse daran zu haben, sollte man sich ein wenig zurücknehmen, um den anderen das Spiel nicht zu verderben. Draußen dauerhaft ungewandet OT-Gespräche zu führen und überall seinen Müll herumzuwerfen, geht jedenfalls gar nicht. Klar haben wir es irgendwann auch so gemacht, aber das begann Samstag Abend, als bereits überdeutlich war, dass die Situation nicht mehr zu retten sein würde. Vorher waren wir hochmotiviert und haben penibel darauf geachtet, dass die Spielmöglichkeiten im Lager durch uns nicht eingeschränkt werden. Doch irgendwann waren wir dann selbst zu demoralisiert...
- Dummprech-Hula-Hula-Orks aus Takka-Takka-Land, Rollenspiel auf Behindertenniveau - alberner Rotz, den niemand haben will
- abgesehen von o.g. Ausnahmen: keinerlei Mühe, keine erkennbaren Orks - Möglicherweise kam auch von der Orga zu wenig, aber warum meldet man sich als Ork-NSC an, wenn man davon keinerlei Ahnung hat und offenbar auch nicht bereit ist, dies zu ändern? Wie kann man erwarten, dass einem alles, vom Charakterkonzept bis zur vollständigen Gewandung, von der Orga auf dem Silbertablett serviert wird? Leute, ihr zahlt einen sehr günstigen Beitrag und wollt dann nur konsumieren? Klar, nicht jeder hat eine gute Orkklamotte im Schrank hängen und von der Stange erwerben kann man sowas ohnehin nicht. Aber es darf jawohl erwartet werden, dass man sich ein wenig informiert, Gedanken macht und Mühe gibt. Ich hasse diese offenbar typische NSC-Mentalität.
- dauerhaftes Geläster über die Orga, verselbständigte Verbreitung von abstrusen Lügen (z.B. wurde mir von einem NSC zugetragen, die Orga habe das Kommando gegeben, Spieler mit gekreuzten Armen generell dennoch zu attackieren) - zum Organistaionschaos wurde von Seiten vieler NSCe gehörig beigetragen
Generelle Selbstkritik:
- Ich habe mich von der allgemeinen Stimmung und dem miserablen Zustand des NSC-Lagers derart runterziehen lassen, dass ich zwischen Freitag Abend und der Endschlacht maximal eine Stunde IT war.
- Mein Feuerball bei der Endschlacht. Diese Aktion wird wohl als eine der größtmöglichen Pannen in die LARP-Geschichte eingehen. Zuerst hat mein Pyro nicht gezündet und dann werfe ich die Komponente auch noch dem einzigen, zwischen mir und den Spielern stehenden NSC an den Kopf... Man muss entschuldigend dazusagen, dass einer unserer Soldaten zuvor alle verbliebenen NSCe vor Ort von der Aktion informiert hatte und spätestens als aus zahlreichen Spielerkehlen der Alarmruf "Feuer" ertönte, hätte der betreffende NSC dann doch mal zu Boden, beiseite oder sonstwo hingehen können, doch genausogut hätte ich besser zielen können und nicht davon ausgehen dürfen, dass es von alleine klappt. Letztlich war ich dann wegen meiner vorherigen langen OT-Phase und dieses Debakels derart sauer auf mich selbst, dass ich lieber OT gegangen bin, bevor sich mein Frust noch in etwaigen unkontrollierten Kampfsituation äußern konnte. Letztlich habe ich mich damit getröstet, dass ich immerhin einige Leute zum lachen bringen konnte und das ganz ohne aus der Orkrolle zu fallen.